2 October 2021

Bildserie zur Stolpersteinverlegung

Die Verlegestellen


Josef Klebe

Josef Klebe wird am 7. Oktober 1873 in Rhina geboren. Am 19. Februar 1890

heiratet er die aus Rhina stammende Lina Victor. Ihre Tochter Jette kommt am

20. November 1893 in Rhina zur Welt.

Ab 28. Februar 1939 lebt Josef Klebe im jüdischen Altersheim in Bad Nauheim.

Er wird am 27. September 1942 von Darmstadt aus in das Ghetto des KZ

Theresienstadt deportiert und stirbt dort unter ungeklärten Umständen

am 10. Dezember 1942.


Emanuel und Jette Oppenheim, geborene Klebe

Jette lebt mit ihren Eltern in diesem Haus .

Sie heiratet am 12. Oktober 1920 den aus Rhina stammenden Emanuel

Oppenheim der am 18. November 1885 in Rhina an der heutigen Adresse „Im

Oberland 16“ das Licht der Welt erblickte. Beide wohnen nach der Hochzeit hier.

Am 7. April 1923 wird die gemeinsame Tochter Else hier geboren.

Unter dem steigenden Druck des Nazionalsozialismuses fliehen sie nach

Frankfurt am Main.

Von dort werden Emanuel und Jette am 22. November 1941 in das KZ Kauen im

heutigen Litauen deportiert und dort getötet.


Else Oppenheim

Else Oppenheim erleidet das gleiche Schicksal wie ihre Eltern. Sie wird ebenfalls

von Frankfurt aus nach Kauen deportiert. Im Alter von 18 Jahren wird sie am

25. November 1941 dort ermordet.B

Familie Sally Klebe

Sally Klebe wird am 24. April 1884 in Rhina geboren. Er heiratet die aus Eiterfeld

stammende Julchen Strauß die dort am 13. Januar 1889 das Licht der Welt

erblickte. Sie bekommen drei gemeiname Söhne die alle in Rhina geboren sind,

Siegbert, geboren 1913, Arno geboren 1916, und Rudi geboren 1922.


Sally Klebe führt in Rhina ein Handelsgeschäft für Getreide, Mehl und andere landwirtschaftliche Produkte. Unter dem Druck der nationalsozialistischen Herrschaft ziehen sie 1938 nach Kassel. Von dort werden Sally, Julchen und Rudi am 9. Dezember 1941 in das Getto von Riga im heutigen Lettland deportiert. Sally wird in Riga im Juli 1944 ermordet, das Todesdatum von Julchen ist nicht bekannt. Der jüngste Sohn Rudi wird am 18. Februar 1945, 79 Tage vor Kriegsende, im KZ-Außenlager Stutthof umgebracht. Er wird 23 Jahre alt.


Der weitere Lebensweg von Siegbert und Arno Klebe ist uns nicht bekannt.

Familie Salomon Klebe

Sally, so wird Salomon Klebe gerufen, wird am 26. Juni 1877 in Rhina geboren. Seine Frau Lina, geborene Berk, kommt aus Schwanfeld im Kreis Schweinfurt. Sie heiraten am 27. Mai 1912 in Würzburg und wohnen anschließend hier in diesem Haus mit der damaligen Hausnummer 41.


Dem Ehepaar werden 8 gemeinsame Kinder geboren.


Sally Klebe handelt mit Manufaktur- und Kurzwaren die er im Raum Bad Hersfeld vertreibt. Am 29. Dezember 1937 stirbt er in Rhina und wird auf dem jüdischen Friedhof begraben.


Seine Frau Lina wird mit den noch bei ihr lebenden Kindern aus Rhina vertrieben und zieht zunächst nach Kassel, später nach Frankfurt am Main.


Von dort werden die Mutter Lina Klebe mit den Kindern Frieda, Miriam, Senta und Herbert am 11. oder 12. November 1941 in das Getto von Minsk in Weißrussland deportiert und dort umgebracht.


Der Sohn Joseph ist in Köln als Lehrer tätig. Er wird zunächst in das KZ Theresienstadt und von dort am 20. Juli 1942 ebenfalls nach Minsk deportiert. Joseph wird im Vernichtungslager Maly Trostinec in der Nähe von Minsk getötet.

Die Kinder Viola, Adolf und Fritz überleben den Holocaust. Von Fritz ist bekannt, das er später in den USA lebte.Bei



Familie Bernhard Katz

Bernhard Katz ist am 30. Juni 1874 in Rhina geboren. Er heiratet am 04. Juni 1900 in Eschwege die aus Frankershausen im heutigen Werra-Meißner-Kreis stammende Emma Plaut. Ihnen werden vier Kinder geboren, Artur, Julius, Felix und Frieda.


Bernhard Katz führt zusammen mit seinem Bruder Feist das damals größte Viehhandelgeschäft in Rhina. Ihr Hauptbetätigungsgebiet ist der Raum Braunschweig/Hildesheim in dem sie die Woche über arbeiten. Zum Sabbat- Beginn am Freitagabend kehren sie nach Rhina zurück.


Nach den Vorkommnissen der sogenannten Reichspogromnacht in Rhina am 10. November 1938 fliehen sie nach Frankfurt am Main. 


Von Frankfurt werden Bernhard und Emma Katz am 20. Oktober 1941 nach dem von den deutschen Besatzungsmächten in Litzmannstadt umbenannten Lodz deportiert. Hier verliert sich ihre Spur. Das weitere Schicksal ist unbekannt. Die Söhne Artur und Julius sterben im Kindesalter. Von den Kindern Felix und Frieda ist belegt, das sie später in den USA und in Israel lebten.Bei

In der ehemaligen Hausnummer 59 und heutigen Adresse „Wetzloserstraße 40“ wohnte das Ehepaar Victor und Karoline Moritz.


Victor Moritz wird am 22. Mai 1875 in Rhina geboren. Er heiratet die aus Mittelsinn im heutigen Landkreis Main-Spessart stammende Karoline Gundersheimer, die dort am 8. November 1877 geboren ist.


Das erste Kind, Emil, geboren 1908 lebt nur ein Jahr. Das zweite Kind stirbt 1909 kurz nach der Geburt. Tochter Jenni wird am 27. Dezember 1912 geboren.


Moritz Victor betreibt ein Geschäft für Manufakturwaren.




Unter dem Druck der nationalsozialistischen Herrschaft fliehen sie 1939 nach Frankfurt am Main. Von dort werden Moritz und Karoline am 22. November mit weiteren 991 Personen in Viehwaggons nach Kowno im heutigen Litauen deportiert und drei Tage später dort ermordet.


Der weitere Lebensweg von Jenni Moritz ist uns nicht bekannt.B



In einem später abgerissenen Haus hinter der heutigen Adresse „Im Oberland 1“ wohnten Leopold, Bertha und Fredy Katz.


Leopold Katz erblickt am 1. Juni 1886 in Rhina das Licht der Welt. Seine Ehefrau Bertha, geborene Stern, kommt aus Burghaun und wird dort am 20. November 1889 geboren. Am 20. Dezember 1920 heiraten sie in Rhina, gleich nebenan in der Synagoge. Ihr einziges Kind, Sohn Fredy, wird am 27. Dezember 1921 in Rhina geboren.


Leopold Katz ist Soldat im 1. Weltkrieg und kehrt als Kriegsbeschädigter heim.


Als für sie ab 1934 der örtliche Druck auf das tägliche Leben und die Ausschreitungen auf jüdische Einwohner zunehmen flüchten sie nach Frankfurt am Main.


Von dort werden alle drei am 22. November 1941, mit dem gleichen Transport wie ihre Nachbarn, Victor und Karoline Katz, nach Kowno in Litauen transportiert und drei Tage später von Angehörigen der deutschen Wehrmacht getötet.


Leopold ist bei seinem Tod 55 Jahre, Bertha 52 Jahre und Fredy 20 Jahre alt.